Bio aus Überzeugung

Biohof Bentelson

Der Biohof Bentelson ist ein kleiner Obstbaubetrieb, wenige Fahrradminuten vom Bodensee entfernt in einem gemütlichen Dorf im Kressbronner Hinterland. Hier gibt es einen Bäcker direkt vor der Haustüre, den Metzger um die Ecke und viel Platz um die Natur zu genießen. Bis 2020 waren alle Flächen verpachtet und wurden konventionell bewirtschaftet. Seit 2021 werden auf rund vier Hektar Bioäpfel nach Naturlandrichtlinien geerntet.

Entfaltungs­potential

Jedes System hat positives Entfaltungspotential. Dieses Potential zu erkennen und es dann zu fördern ist eine spannende Herausforderung. Auch wenn ich mich schon immer in der Landwirtschaft zuhause gefühlt habe, habe ich als Quereinsteiger den Blick von außen und hinterfrage auch gut funktionierende Systeme stetig.

Als Landwirt lebe ich von den Früchten der Natur. Deshalb scheint es mir selbstverständlich, mit der Natur zu leben. Ihr möglichst viel Freiraum zur Entfaltung zu überlassen und sie dort zu unterstützen, wo meine Unterstützung hilfreich ist.

Natürliche Systeme

Die größte Freude empfinde ich beim Arbeiten in meinem Waldgarten. Hier funktioniert die Natur beinahe ohne menschliches Zutun. Schädlinge und Nützlinge befinden sich im Gleichgewicht. Die unterschiedlichen früchtetragenden Gehölze begünstigen sich gegenseitig und niemand würde hinter dieser natürlichen Unordnung ein landwirtschaftliches System erwarten.

Ein System mit sehr viel Potential, das im besten Fall meine Kinder eines Tages nutzen und weiter begleiten dürfen.

Größe

5 ha

Team

5 Mit­arbeiter

„Gesunde Landwirtschaft braucht einen gesunden Umgang zwischen Kunden und Landwirt. Fair, auf Augenhöhe.“

Als Kind habe ich Gemüsegärten auf Papier angelegt. Zurückgekehrt zur Landwirtschaft bin ich als Quereinsteiger aus meiner Selbständigkeit als Schreiner. Zuvor habe ich auf großen agroindustriellen Betrieben im In- und Ausland hocheffiziente Verfahrenstechniken in der Lebensmittelerzeugung kennen gelernt. Diese Erfahrungen auf einen kleinen Betrieb herunter zu skalieren, betrachte ich als äußerst spannende Aufgabe. Durch die Hofübergabe meiner Großeltern an mich ist es mir seit zwei Jahren möglich, als Betriebsleiter neue Wege in der Landwirtschaft zu gehen. Gut für die Natur, meine Kunden und mich.

Als erstes ökologisches Projekt wurde im Winter 2021 auf 5000 Quadratmetern ein Waldgarten gepflanzt. Auf dieser Fläche dürfen Birnen, Maronen, Kirschen, Feigen, Aprikosen und vieles mehr wachsen. Dabei wird der Natur viel Platz zur Entfaltung überlassen. In die bestehenden Apfelanlagen werden weitere Hochstämme und früchtetragende Gehölze gepflanzt, um nach und nach die Abhängigkeit von nur einer Kultur zu reduzieren und die natürlichen Kreisläufe auf dem Betrieb wieder zu stärken. Letztendlich soll ein sich selbst erhaltendes System nach Ideen der Permakultur geschaffen werden.

Neben der Umsetzung hin zu einer naturnahen Landwirtschaft kümmere ich mich als Betriebsleiter um das Tagesgeschäft. Als Quereinsteiger versuche ich dabei meinen ganz eigenen unkonventionellen Weg zu gehen, um qualitativ hochwertige Früchte zu erzeugen. Bei der Arbeit in den Plantagen werde ich unterstützt von Praktikanten mehrerer Waldorfschulen und freiwilligen Mitarbeitern, die das Landleben kennenlernen möchten. In der Erntezeit von September bis Ende Oktober wohnen vier feste Mitarbeiter auf dem Hof. Damit die arbeitsintensivste Zeit des Jahres gemeistert werden kann, erhalten meine Mitarbeiter, neben einem überdurchschnittlichen Gehalt, eine gemütliche Unterkunft.

Zusam­men­arbeit

Um eine größere Sortenauswahl an Bodenseeäpfeln anbieten zu können, arbeite ich eng mit Günter Litz zusammen, einem guten Freund und Mentor in Sachen Bioapfelanbau. Der Bioland Obsthof LITZ ist eine Ortschaft weiter, in Langenargen am Bodensee, zu Hause. Von dort erhältst Du die Sorten Natyra, Topaz und Fuji. Auch die Lagerung, Sortierung und Abpackung findet auf dem Bioland Obsthof Litz statt. Die Energie für diese Arbeitsschritte wird auf den Dachflächen der Lagerhalle produziert. So können wir Euch beinahe ganzjährig mit frischen Äpfeln versorgen – nur mit Hilfe der Sonne.

Auf beiden Betrieben bemühen wir uns um möglichst viel Vielfalt auf unseren Flächen. Ankerpflanzen am Ende einer Apfelreihe erhöhen die Biodiversität. Nistkästen bieten zahlreichen Vögeln Platz für ihre Brut und an den Blühstreifen in den Fahrgassen erfreuen sich Bienen und andere Nützlinge.

Jede Saison finden neue, natürliche Elemente einen Platz zwischen den Apfelbäumen, um möglichst ein Gleichgewicht zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Natur herzustellen.